Nach Schottland mit der DFDS King Seaways Fähre
Wer mit dem eigenen PKW oder Wohnmobil nach Schottland reisen möchte, muss sich für eine der Fährverbindungen entscheiden. Meine Wahl fiel auf die DFDS King Seaways, vor allem deshalb, weil es die einzige Fährverbindung ist, bei der es erlaubt ist, mitgeführte Hunde, während der Überfahrt im Auto zu belassen. Das bedeutet für Hund und Herrchen weniger Stress und ein entspanntes Ankommen. Das die DFDS King Seaways aber noch viel mehr zu bieten hat, davon konnte ich mich während meiner Hinreise selbst überzeugen. Hier also nun meine Erfahrungen …
Ich muss gestehen, dass ich zum ersten Mal, mit dem Wohnmobil, auf einer Fähre übergesetzt bin. Wobei die Bezeichnung Fähre für die DFDS King Seaways schon sehr verharmlosend klingt. Es handelt sich um ein riesiges Schiff, in dessen Bauch beim Beladen viele LKW`s und noch mehr PKW`s verschwinden.
Nachdem ich also auch ich meinen uralten Campervan im Bauch des Schiffes geparkt habe, vergewissere ich mich noch einmal, ob es meinem Hund auch wirklich gut geht und verlasse dann meinen Wagen, um in die oberen Decks des Schiffes vorzudringen. Ich bin auf Deck 5 untergebracht, meine Eltern die auch auf die Insel möchten auf Deck 7. In meiner Kabine können bis zu vier Personen übernachten, doch ich reise – zumindest momentan – noch ganz alleine. Meine Tochter kommt erst in drei Wochen nach und ich freue mich jetzt schon darauf, sie in Edinburgh, am Flughafen abzuholen … schnief.
Da meine Eltern mit ihrem Campingbus erst viel später auf das Schiff fahren können, habe ich erst einmal genügend Zeit, mich in aller Ruhe umzusehen. Auf den einzelnen Decks werden die Passagiere von Stewarts in Empfang genommen, falls Fragen hinsichtlich der Lage der Kabinen auftauchen. Auch für die kleinen Gäste gibt es ein eigenes Empfangskomitee, welches gleich auf abendliche Veranstaltungen für Kinder hinweist. Entspanntes Reisen wird hier anscheinend für alle großgeschrieben. Hunde können in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben. Kinder werden von qualifiziertem Personal „bespaßt“ und die Eltern können sich in einem der zahlreichen Restaurants oder Cafés verwöhnen lassen, oder aber noch einmal in aller Ruhe shoppen gehen. Selbst ein Kino gibt es hier, sodass auch die Teenies bestens versorgt sein sollten. Ich muss sagen, mir gefällt es richtig gut hier an Bord.
Nachdem ich mir alles angesehen habe sind auch meine Eltern eingetroffen, und gemeinsam schauen wir uns auch deren Kabine an. Aufgrund ihres Alters hat man ihnen eine behindertengerechte Kabine zugeteilt, was sich als absoluter Vorteil herausstellt. Die Kabine ist äußerst geräumig und überall befinden sich Notrufknöpfe, um Hilfe herbeizurufen, falls diese benötigt wird. Gar nicht so dumm, wie ich bei unserer Überfahrt noch feststellen werde. Wir haben starken Seegang und so kann es immer einmal passieren, dass jemand, der nicht mehr ganz so standsicher ist stürzt und Hilfe benötigt. Doch zum Glück muss niemand von uns Gebrauch von der Notruftaste machen! Dennoch, ist es ein sehr beruhigendes Gefühl.
Da DFDS mich zu dieser Überfahrt eingeladen hat, erhalte ich von Mark Henderson, dem Entertainment Leader, eine Führung. Er zeigt mir noch einmal alle Lokale an Bord und gibt mir viele interessante Hintergrundinformationen zum Schiff, der Gesellschaft und den Intentionen, die hinter den einen oder anderen Aktivitäten und Angeboten stecken … super interessant!
So weiß ich nun, dass die DFDS King Seaways über zwölf Decks verfügt und bis zu 1325 Passagiere befördern kann. Wenn man bedenkt, wieviel Personal dann noch vor Ort sein müssen, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, dann ist das schon eine sehr beachtliche Anzahl an Menschen, die sich dort auf diesem Schiff befinden. Untergebracht werden die Passagiere in insgesamt 522 Kabinen und die Distanz zwischen Ijmuiden / Amsterdam und Newcastle beträgt insgesamt 267 nautische Meilen.
Da das Wetter, wie bereits erwähnt, bei unserer Überfahrt nicht das Allerbeste ist, kommen mir diese Meilen sicherlich noch ein wenig länger vor, denn hin und wieder meldete sich mein Magen und kündigt an, dass ihm diese Schaukelei nicht wirklich gefällt. Doch auch hier gibt es Abhilfe auf der DFDS King Seaways. Am Service Center, auf Deck 7 werden bei Bedarf kostenlos Tabletten an die Passagiere ausgegeben, für diejenigen, die nicht unbedingt als Seefahrer auf diese Welt gekommen sind. Tja, und zu denen scheine ich wohl auch zu gehören.
Das Personal auf der DFDS King Seaways ist sehr zuvorkommend und jederzeit hilfsbereit. So kann ich zu jeder halben Stunde meinen Hund „besuchen“. Dafür wird eigens ein Stewart gerufen, der mich zum Wagen begleitet und mich nach einer gewissen Zeit, bei meinem „Schnuffi“, auch wieder zurück führt. Selbst „Gassi gehen“ ist während der Fahrt möglich, doch mein Hund zeigt sich davon wenig begeistert.
Auch wer keinen Hund hat, kommt als Tierliebhaber auf der DFDS King Seaways auf seine Kosten. Auf Deck 9 gibt es ein Orka Wildlife Center, wo man Vorträge über Orkas und andere Meeresbewohner besuchen kann und von denen aus „Exkursionen“ auf den Außendecks stattfinden, bei denen Delfine beobachtet werden können. Sicherlich ein große Vergnügen, welches nicht nur die Kinder begeistert, denn die werden ja bereits auf Deck 8, im Kids Club, bestens versorgt.
Alles in allem kommt wohl so ziemlich jeder hier auf seine Kosten. Wer mag, geht während der Überfahrt gemütlich und gediegen essen, andere amüsieren sich in der „Disko“ oder in der Karaoke-Bar. Auch Bingo-Abende werden veranstaltet und wer sich das nötige Kleingeld für die Reise noch erspielen oder aber verspielen möchte, der kann dies in dem kleinen Casino an Bord tun. Einen gelungenen Start in den Urlaub bietet die DFDS King Seaways allemal und so freue ich mich auch schon auf die Rückfahrt in sechs Wochen! Vor allem bin ich sehr gespannt, wie es meiner Tochter gefallen wir. Denn, und wer wüsste das nicht, … ein entspannter Teenager ist doch immer auch gleichbedeutend mit einer entspannten Mutter und was sollte ich mir für die Rückreise wohl mehr wünschen?! 😉
Weitere Berichte über meinen sechswöchigen Roadtrip durch Schottland findet Ihr hier:
Hallo Monika, derzeit überlege ich auch, wo der nächste Roadtrip hingehen soll. Mit Hund. Gibt es auch die Option, den Hund mit in die Kabine zu nehmen? Wie lange geht die Überfahrt? Fürs Gassi gibt es eine Möglichkeit am Außendeck? Danke dir und liebe Grüße! Elke
Liebe Elke, bei DFDS gibt es die „Kabinen-Option“ leider nicht, soviel ich weiß. Ich würde aber auf jeden Fall eine schriftliche Anfrage stellen, denn ich weiß, dass dies z.B. bei Corsica Ferries möglich ist. Je öfter wir Hundebesitzer solche Anfragen stellen, desto schneller ändert sich vielleicht hinsichtlich der Transportmöglichkeiten etwas. Ein Hund ist ja heutzutage in der Regel ein vollständiges Familienmitglied, umso wichtiger also, dass auch bei Transportunternehmen ein Umdenken stattfindet! LG und viel Spaß auf Deinem Roadtrip Monika