Alle wollen zum Nordkap, doch wir erobern das Südkap!
Manchmal kann man wirklich zu dem Eindruck gelangen, dass alle Norwegenreisenden einen Wettlauf zum Nordkap vollziehen und dabei all die Schönheiten entlang dieses Weges übersehen! Doch wir zelebrieren mit unserem Rad-Road-Trip den Slow Travel Gedanken und so entdecken wir ein kleines Paradies … das Südkap Norwegens, rund um Lindesness.
Schon bei unserer Ankunft sind wir verzückt und erklären das Südkap, rund um Lindesness mit seinem Lindesness fyr, sowie den Campingplatz mit seinen gemütlichen Hütten, sofort zu unserer persönlichen Chill Out Zone! Kurzerhand mieten wir uns einer dieser gemütlichen Hütten und beschließen, gleich drei Tage an diesem mystischen Ort zu verbringen.
Die Ruhe und der Frieden der von diesem Ort ausgehen sind einfach unbeschreiblich und wir wollen diese Stimmung genießen und in uns aufnehmen. „Die Seele reist langsamer als der Körper!“ Diese Weisheit wird hier förmlich greifbar, denn es herrscht eine fast unwirkliche Stimmung hier. Die Welt scheint stillzustehen und schon bei dem Gedanken an diesen Ort ergreift mich eine unendliche Sehnsucht.
Bereits die Lage des Campingplatzes Lindesness ist sehr besonders. Die Hütten stehen zum Teil auf Felsen und der Campingbereich reicht bis ans Meer heran. Der Ausblick ist mystisch und atemberaubend zugleich. Insbesondere der morgendliche Frühnebel hat mich besonders fasziniert, aber auch die Tatsache, dass es nachts einfach nicht dunkel werden wollte … vermischt mit dieser unglaublichen Ruhe und dem Ausblick … ein unvergessliches Erlebnis!
Wir sind am südlichsten Punkt Norwegens und damit gleichermaßen an dem Punkt, der gegenüber den Stürmen des Meeres am ungeschütztesten ist. Das Wetter kann hier relativ schnell umschlagen und durchaus auch einmal rau und stürmisch werden. Ein Grund mehr für unsere Hütte, die aussieht, als wäre sie einem Kinderbuch über Bullerbü entsprungen. 😉 Ein besonderes Highlight dieses Platzes ist aber sicherlich die eigens angelegte Plattform, gleich am Meer.
Auf den Felsen wurde eine Holzplattform errichtet, auf der zwei Tische und vier Bänke ihren Platz gefunden haben und die dazu einladen den Abend bei einem gemütlichen Essen ausklingen zu lassen und dabei das Schauspiel der untergehenden Sonne zu bewundern. Abenteuer- und Romantikurlaub zugleich … wir fanden es einfach nur genial!
Das Südkap mit seinem legendären Lindesness Fyr selbst ist ein solcher Ort des Friedens und der Ruhe, dass er tatsächlich fast unwirklich erscheint. Man fühlt sich wie in einer wunderschönen Seifenblase. Oft haben wir uns einfach nur auf die Felsen gesetzt und die Bilder dieses Ortes auf uns wirken lassen. … Ein unbeschreibliches Gefühl!
Der 1655 erbaute Leuchtturm ist der älteste Norwegens. Wer mit dem Wohnmobil hier unterwegs ist, der findet gleich am Lindesness Fyr einen herrlichen Platz zum Übernachten.
Das Südkap hat sich für uns als ein wahres Ruhe-Refugium erwiesen und genau dabei ist mir auch aufgefallen, dass viele Norwegen-Reisende im wahrsten Sinne des Wortes durch dieses wunderschöne Land rasen und von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen. Das liegt sicherlich in der Tatsache begründet, dass Norwegen ein großes und weites Land ist und viele versucht sind alles in einen einzigen Urlaub packen zu wollen.
Im Sinne des Slow Travel Gedankens geht dies jedoch vollkommen an dem Grundgedanken vorbei, ein Land wirklich zu erleben. Mein Plädoyer lautet daher, dieses Land tatsächlich mehrfach zu bereisen. Norwegen kann man unmöglich in einer einzigen Reise kennenlernen und die Schönheiten, die es einem bietet sind viel zu kostbar, als dass man sie in einer solchen Schnelligkeit konsumieren sollte.
In diesem Sinne ist hier weniger tatsächlich mehr! Das haben mir die drei Tage an diesem mystischen Ort deutlich gemacht und so haben auch wir hier unseren eigenen Reiseplan noch einmal „überarbeitet“. 🙂 Norwegen ist ein Genussland und für wahren Genuss braucht man vor alllem eines … und das ist ZEIT!
Lindesness bedeutet übrigens soviel wie: „Dort, wo das Land ins Meer sinkt.“ Und wer wollte sich für einen solchen Anblick nicht viel viel Zeit nehmen …?!
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Vielen Dank an Visit Norway für die tolle Unterstützung bei der Planung dieser einzigartigen Reise!
Hach ja, herrlich! Bei mir ist der Besuch des Südkaps jetzt erst einen Monat her und doch bekomme ich bei den Bildern direkt wieder Fernweh! Mir ging es da genau wie dir…diese friedliche Stille trotz des Windes. Wir haben auch auf demselben Campingplatz übernachtet, haben uns da die allerkleinste Hütte direkt unterhalb des Rezeptionshäuschens gebucht, weil es fürs Zelten noch ein wenig zu kalt war.
Uns hat es so gut gefallen, dass wir nachts vom CP die 4 km nochmal zum Leuchtturm gewandert sind, um ein paar Fotos zu machen. Da war es dann völlig windstill und sternenklar – der Wahnsinn! Wir konnten leider die Bunkeranlagen nicht betreten, da alles schon zu hatte, aber die Aussicht und die Atmosphäre waren sowieso das beste an dem Ort. Hab auch einen kleinen Beitrag mit meinen Eindrücken über Lindesnes geschrieben, falls du mal vorbeilesen magst 🙂 Im Nachhinein wäre ich am liebsten doch länger als einen Tag geblieben. Beim nächsten Mal!
Liebe Grüße vom Rhein
Dimi
Hallo Dimi,
ja das Fleckchen ist einfach herrlich. Schon bei dem Gedanken an den Campingplatz dort bekomme ich gleich Fernweh! Ich habe fst vor noch einmal mit dem Wohnmobil durch Norwegen zu reisen – mal sehen, wann es soweit ist! 😉 Liebe Grüße Monika