Frankreichs lohnendste Reiseziele (Teil I)
Frankreich ist ein Land mit äußerst vielfältigen und abwechslungsreichen Reisezielen und hat landschaftlich wie kulturell wirklich einiges zu bieten. Da ich das Glück hatte zu der Medientournee von „Atout France“ eingeladen worden zu sein, bei der es unglaublich viele Informationen zu Frankreichs unterschiedlichsten Urlaubsgebieten gab, würde ich Euch gerne meine Top-Favoriten von der Auvergne bis zur Insel La Réunion vorstellen.
Ihr werdet sicherlich schnell feststellen, dass meine eigene Faszination für dieses wunderschöne Land auch beim Schreiben immer wieder „mit mir durchgeht“, daher teile ich diesen Bericht vorsorglich in zwei Teilberichte auf. Ich befürchte, sonst wird es einfach zu lang und möglicherweise auch zu viel an Informationen. Ich wünsche Euch jedenfalls ebenso viel Spaß beim Entdecken, wie ich ihn hatte und hoffe, Euch zu dem einen oder anderen Frankreich-Abenteuer inspirieren zu können.
Die Auvergne
Mein absoluter Top-Favorit, den ich auch gleich in den Osterferien ansteuern werde, ist die Auvergne. Touristisch zählt diese Region zu den noch eher unentdeckten Gebieten Frankreichs, was sie für mich umso reizvoller macht. Nach wie vor gehört die Auvergne zu den am dünn besiedelten Regionen Frankreichs (!) – ideal also für Naturliebhaber und Individualtouristen. Ein ganz besonderes Naturerlebniss ist dabei sicherlich der Vulkan-Naturpark, mit seinen zum Teil pyramidenförmigen Vulkanen und Vulkanseen und einer wirklich atemberaubend ursprünglichen Landschaftskulisse.
Die Auvergne ist ein absolutes Paradies für Individualisten und Outdoor-Begeisterte. Den individuellen Unternehmungswünschen werden kaum Grenzen gesetzt: Wandern, Reiten, River Rafting, Kanufahrten, Paragliding, eine Fahrt mit dem Heißluftballon … alles ist möglich. Genau richtig also für uns (Spät-)Abenteurer Ü40! 🙂 Ebenso kommen aber auch die auf ihre Kosten, die ihren Urlaub lieber ruhig und genüsslich angehen möchten. Wie überall in Frankreich kann man die gute Küche, mit erlesenen Weinen und würzigem Käse genießen. In der Auvergne schließen sich außerdem eine Vielzahl an Thermen und Erlebnisbäder an, die für Wellnessspaß und Entspannung pur sorgen.
Eine weitere Besonderheit, die es hier vielerorts zu besichtigen gibt, ist die in der Auvergne sehr ausgeprägte Liebe zu tradierten Handwerkskünsten. So lassen sich beispielsweise in Thiers Schneidewaren besichtigen, in Lezoux Keramik und Töpferwaren und in Charroux traditionell hergestellte Seifen. Einige dieser traditionsträchtigen Orte wurden mit dem Prädikat „Schönste Dörfer Frankreichs“ ausgezeichnet, sodass sich hier der Besuch gleich doppelt lohnen wird.
Wildromantisch geht es in Europas größtem Eichenwald zu oder etwa auf dem Jakobsweg, ausgehend von Le Puy en Velay. Wer Abgeschiedenheit und ursprüngliche Naturerlebnisse sucht, der wird auf den Passstraßen des Zentralmassivs fündig und wer zudem noch ungewöhnlich und dennoch nachhaltig nächtigen möchte, der kann dies in den Nattitude Unterkünften tun. Diese stellen eine weitere Besonderheit der Auvergne dar, die mich persönlich so sehr reizt, dass ich bereits überlege, auch meinen Sommerurlaub in der Auvergne zu verbringen, um dort in den verschiedensten urigen Unterkünften nächtigen zu können. Eine Woche in einer Jurte, eine weitere in einem Baumhaus und die letzte Ferienwoche in einem alten Steinhaus in den Bergen wohnen. Wenn das keine Abenteuer verspricht …
Von allen weiteren Entdeckungen werde ich Euch natürlich gerne im April berichten und dann wird es auch reichlich Bildmaterial geben … ich sag Euch, ich kann es kaum abwarten! 🙂
Die Normandie
Ein weiteres Highlight ist für mich nach wie vor die Normandie. Nachdem wir die Küste bis „Le Havre“ bereits erkundet haben (siehe hierzu auch folgende Artikel: Normandie – Küstenregion, verträumte Dörfer und Frankreichs wilder Norden; Il de Oléron – Frankreichs wunderschöne Insel an der Atlantikküste; Die Cóte d Opale – ein Paradies für Individualisten steht nun noch das letzte Stück bis nach Mont-Saint-Michel an.
Lohnenswert erscheint aber auch hier wieder ein Besuch des Hinterlandes, denn auch die Normandie wartet mit einigen der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ auf. Ein besonderes Highlight für uns deutsche Gäste ist aber sicherlich die Initiative zahlreicher Hotels und Restaurants der Normandie, die sich „Les Charmes de la Normandie“ nennt. Dahinter verbirgt sich eine bereits 1991 gegründete Interessensgemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den sprichwörtlichen Charme der Normandie an ihre Gäste weiter zu tragen.
Neuste Aktion dieser Interessensgemeinschaft, zu der mittlerweile 63 Mitgliedsbetriebe zählen, ist die 2014 ins Leben gerufene Initiative „Willkommen in der Normandie“. Ziel ist es, etwaig Berührungsängste und / oder Sprachbarrieren, insbesondere deutscher Gäste, durch beispielsweise einen deutschsprachigen Empfang, deutschsprachige Internetpräsenzen und deutschsprachigen Dokumentationen aufzufangen und abzubauen. Das ist doch mal eine nette Geste, oder?!
Da ich mich persönlich bereits zu Schulzeiten etwas schwer getan habe, mit der französischen Sprache, ist das für mich natürlich ein ganz besonders freundliches Entgegenkommen. Obwohl ich zugeben muss, mich bislang – bewaffnet mit meinem Dictionary – auch immer bestens „durchgeschlagen“ zu haben. Hier kommt „Sprachlegastenikern“ wie mir die wirklich unglaubliche Gastfreundschaft der Franzosen sehr entgegen. Wir haben schon ganze Abende mit französischen Familien verbracht und uns mit Armen und Beinen wild gestikulierend, bestens verständigt. Vielleicht sind sogar gerade solche Unterhaltungen die intensivsten und authentischsten, denn durch die Sprachbarrieren nimmt man nicht nur den reinen Informationsgehalt des Gesagten auf, sondern achtet außerdem viel mehr auf das, was emotional mitschwingt. So habe ich mich mit einem äußerst liebenswürdigen französischen Ehepaar über Stunden unterhalten und dabei eine Menge erfahren, über deren bereits erwachsene Kinder, über ihren verstorbenen Hund, den sie sehr vermisst haben, über die Leidenschaft zu malen und vieles mehr. Dabei hatte ich ursprünglich nur nach dem Weg gefragt und wenig später saß ich mit Mann, Tochter und Hund in deren Haus und wir erzählten bis tief in die Nacht hinein. … „Willkommen in Frankreich!“
Wer gerne außergewöhnliche Unterkünfte mag, so wie ich, dem möchte ich gerne die drei folgenden Unterkünfte vorstellen, die mir besonders gut gefallen haben:
1. Für alle Freunde des köstlichen Cidres, hier mal eine sehr außergewöhnliche Genussvariante: eine Übernachtung im Cidre-Fass … und nein, man muss es vorher nicht selbst ausgetrunken haben 🙂 – und dabei ist der doch soooo lecker!
2. Für Leuchtturm-Fans die Übernachtung im ehemaligen Wärterhaus eines Leuchtturms, mit Besichtigungsmöglichkeit des Leuchtturms (164 Stufen) und gemütlichem Frühstück im Erdgeschoss des Leuchtturms.
3. Oder – für Meer-Verliebte die Übernachtung im Hotel „Le Landemer“, auf der Halbinsel Cotentin. Wanderbegeisterte können von hier aus den 80 km langen „Weg der Zollbeamten“ (GR223), entlang der Küste von La Hague, nachverfolgen. Sicherlich auch ein ganz besonderes Erlebnis!
Und was hat die Normandie noch zu bieten, mal abgesehen von ihrer herrlich ursprünglichen wildromantischen Natur? Für mich ganz eindeutig vorzüglichen Käse, köstlichen Cidre und ganz klar, wenn`s mal wieder etwas zu viel des Guten war … der Calvados! 🙂
Ihr merkt es schon, ich rede / schreibe mich in Rage. Ich finde Frankreich aber auch wirklich extrem faszinierend, weil es so unendlich vielfältig ist. Ein wenig befürchte ich ja schon, dass aus meiner geplanten Weltreise nachher noch ein Jahr Frankreich-Rundreise wird. 🙂 Das hätte zumindest einige Vorteile, über die ich in einem anderen Artikel noch berichten werde, und wäre sicherlich ebenso spannend. Zumindest kann ich mir mittlerweile sehr gut vorstellen für eine Zeit dort zu leben … es gibt einfach zu viel zu entdecken und zu erleben. Und ich bin der Meinung, wenn man etwas wirklich er-LEBEN möchte, dann muss man sich schon Zeit dafür nehmen. Die Seele will schließlich auch mitreisen und die ist ja bekanntlich (und zum Glück!) etwas gemächlicher unterwegs …
Im nächsten Artikel berichte ich Euch über weitere interessante Reisziele in Frankreich. Lasst Euch überraschen – ich jedenfalls kann es kaum erwarten, Euch davon zu erzählen …
Falls Ihr diese Artikel noch nicht kennt, möchte ich Euch auch diese gerne vorstellen:
Normandie – Küstenregion, verträumte Dörfer und Frankreichs wilder Norden
Ile d Oléron – Frankreichs wunderschöne Insel, an der Atlantikküste
Die Còte d`Opale – ein Paradies für Individualisten
Ein Kommentar