Zu Gast auf Burg Bernstein

Auf einer Burg zu nächtigen ist wirklich schon ein ganz besonderes Erlebnis, besonders wenn man dort so wie auf Burg Bernstein bemüht ist, den authentischen und traditionellen Charakter der Burg und des Burglebens so lebendig wie möglich zu halten. Verabschieden wir uns also von elektrischem Licht beim Essen, dem Fernseher am Bett oder der Heizung im Zimmer. Hört sich doch nach einem echten Abenteuer an, oder?!
Zu aller erst möchte ich Euch natürlich von meiner Ankunft auf Burg Bernstein erzählen. Dieser wundervollen alten Burg, die mich so fasziniert und begeistert hat, eben weil hier vieles so unverfälscht und authentisch gehalten wird, wie ich es selten zuvor erleben durfte.

Herrlicher Ausblick von Burg Bernstein ©entdecker-greise.de
Herrlicher Ausblick von Burg Bernstein ©entdecker-greise.de

Begrüßt werden wir von der Dame des Hauses Andrea Almasy und ihrem Sohn und künftigen Burgherrn Erasmus. Überaus freundlich werden wir zunächst auf unsere Zimmer geführt, die ganz bewusst alle in einem andren Stil eingerichtet wurden. Meine kleine Reisegruppe und ich haben uns diese Zimmer nicht ausgesucht, vielmehr haben sie uns ausgesucht. Na ja, nicht ganz, aber bei unserer Ankunft wurden wir aufgefordert, alle ein kleines Zettelchen aus einem großen schwarzen Zylinder zu „fischen“ und auf diesen stand der dann der Name des jeweiligen Zimmerns, das nun in den nächsten Tagen unser Heim sein sollte. Und ganz nach dem Sprichwort „es gibt keine Zufälle“ stand auf meinem Zettelchen „Studentenzimmer“, getreu meinem (Lebens-)Motto des lebenslangen Lernens, wonach ich wohl mein Leben lang ein begeisterter Studiosus bleiben werde! 😉
Bevor ich mein Zimmer in Augenschein nehmen kann, werde ich jedoch von den Burgherren durch die anderen 10 Gästezimmer geführt, in denen meine Reisegefährten nächtigen werden. Da ist die prächtige Prinzessinnen Suite und die Pascha-Suite, das Tanten Zimmer, das Vinzenz-Zimmer und noch einige andere.

Burg Bernstein entdecken, denn hier gibt es immer wieder neue Geheimnisse zu lüften ©entdecker-greise.de
Burg Bernstein entdecken, denn hier gibt es immer wieder neue Geheimnisse zu lüften ©entdecker-greise.de

Dann endlich kommen wir zum Studentenzimmer und gleich beim Betreten des Raumes bin ich hellauf begeistert. Mich erwartet ein „kleines“ (in Relation zur gesamten Burg und zu den anderen Zimmern) aber äußerst gemütliches und geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, indem ich mich auf Anhieb wohl fühle. Wieder einmal beweist sich tatsächlich, dass es keine Zufälle gibt, in diesem Leben. Alles hat einen – wenn auch nicht immer gleich ersichtlichen – Sinn und ich freue mich riesig über meine Bleibe!

Mein Studentenzimmer auf Burg Bernstein - denn die Stille ist die Quelle aller Kraft ©entdecker-greise.de
Mein Studentenzimmer auf Burg Bernstein – denn die Stille ist die Quelle aller Kraft ©entdecker-greise.de

Links vom Eingang befindet sich ein kleiner, durch einen Vorhang abgetrennter Bereich, mit Dusche und Waschbecken. Gleich gegenüber der Tür steht das antike Bett und rechts davon ein uriger alter Kachelofen, der seine behagliche Wärme ins gesamte Zimmer ausstrahlt. Davor noch ein kleiner Holztisch mit drei Stühlen und einem kleinen roten Leuchter. Ein kleiner Holzkleiderschrank rundet das behagliche Ambiente des Raumes eigentlich ab, aber für mich das absolute Highlight, ist der kleine, durch eine Stufe etwas erhöhte Erker, mit Fenster. Hier stehen ein kleiner Tisch und ein Stuhl, die mir quasi zurufen, mich doch mit einer schönen Lektüre bewaffnet niederzulassen und die Zeit einfach nur verstreichen zu lassen und zu genießen. – Für mich ist das Studentenzimmer ein Volltreffer, der hundertprozentig meinen Geschmack und mein Empfinden für Wohlfühlatmosphäre trifft. Hinzu kommt noch, dass ich ein absoluter Fan antiker und „alter“ Möbel bin – für mich echte Wertgegenstände, denn sich Mühe, Geschichte und Lebensspuren, in „Gesicht und Seele“ eingeschrieben haben. Erst das verleiht ihnen Tief und ihren unverwechselbaren Charakter. Da braucht es keinen Lack und Hochglanzoberflächen, die darüber hinweg zu täuschen versuchen, dass sie niemals halten werden, was sie versprechen, weil sie eben keinen massiven Kern haben. Ich denke es sind sogar die Geschichten für die sie stehen, mit all den Spuren, die sie hinterlassen haben, die für diese Wertschöpfung verantwortlich sind – aber das nur so am Rande.

Rückzugsorte und Stille braucht man auf Burg Bernstein nicht lange zu suchen - Entschleunigung von ihrer schönsten Seite genießen ©entdecker-greise.de
Rückzugsorte und Stille braucht man auf Burg Bernstein nicht lange zu suchen – Entschleunigung von ihrer schönsten Seite genießen ©entdecker-greise.de

Eigentlich ist es schon fast schade, dass ich schon wenige Minuten später im Rittersaal zu Kaffee und Kuchen erwartet werde. Und so bin ich auch bereits kurze Zeit später schon wieder in den Gängen der Burg unterwegs und versuche mich zu erinnern, welcher mich denn nun überhaupt zurück zum Rittersaal führt.
Hier angekommen, erwarten mich bereits die herrlichsten Kuchenvariationen, feinster türkischer Mokka, ganz nach Wunsch mit oder ohne Kardamom und diverse Tees. Beim Kaffee erzählt uns die Hausherrin, dass hier alle Speisen von Hand hergestellt werden und wenn irgend möglich regionale, ja sogar hauseigene Produkte verwendet werden. So wurden beispielsweise die Nüsse im hauseigenen Garten aufgelesen, und auch die Äpfel des köstlichen Apfelstrudels stammen aus dem eigenen Garten.

Geheime und verwunschene Plätze auf Burg Bernstein entdecken ©entdecker-greise.de
Geheime und verwunschene Plätze auf Burg Bernstein entdecken ©entdecker-greise.de

Dermaßen gestärkt brechen wir wenig später auf, zu einem Besuch des Felsenmuseums, das es unweit vom Schloss zu besichtigen gibt. Ich muss zugeben, dass ich mir anfangs von diesem Besuch nicht wirklich allzu viel versprochen habe, doch hier musste ich mich wirklich eines Besseren belehren lassen, wovon ich Euch aber lieber separat berichten möchte, weil es einfach zu spannend war, um hier nur so nebenbei erwähnt zu werden.
Zurück in Burg Bernstein geht es erst einmal auf Erkundungstour rund um die Burg, die von einem herrlichen parkähnlichen Garten umgeben wird. Überall finden sich Nischen, verwinkelte Treppen und geheime Gänge, die es zu erkunden gilt. Ein wahrer Abenteuerspielplatz, sicher nicht nur für (Spät-) Entdecker wie mich! Dann geht’s noch einmal kurz aufs Zimmer, bevor es an der Zeit ist, sich wieder auf den Weg zum Rittersaal zu machen, wo man bereits mit dem Abendmenü auf uns wartet.

Naturschönheit statt Reizüberflutung auf Burg Bernstein ©entdecker-greise.de
Naturschönheit statt Reizüberflutung auf Burg Bernstein ©entdecker-greise.de

Zuvor erwartet mich jedoch noch eine Überraschung der ganz besonderen Art. Im Innenhof der Burg stehen meine Reisefreunde bereits um einen Tisch herum, auf dem im Schein einer Kerze eine Flasche Sekt und Gläser zu erkennen sind. Von Weitem schon werde ich mit den Worten begrüßt: „Wir haben Dich ausgewählt, Du musst eine Aufgabe erfüllen!“ „Auweia!“ Ich lieb sie ja nicht gerade, solche Überraschungen. Insbesondere, da der Hausherr auf einmal ein Schwert hervorzaubert und mir sagt, ich solle damit die Flasche Sekt öffnen. Skeptisch lasse ich mir dieses lange Ding in die Hand drücken und mir zeigen, wie ich die Flasche halten muss, um bei genannter Aktion den Daumen nicht zu verlieren. Wäre doch zu schade, wenn der statt des Korkens nachher hier im Burghof auf dem Edelserpentin liegt 😉 und außerdem: „Ich hänge an meinem Daumen!“

Die Sektflasche mit dem Schwert geköpft ... ©entdecker-greise.de
Die Sektflasche mit dem Schwert geköpft … ©entdecker-greise.de

Der erste Versuch geht schief und der Korken bewegt sich keinen Millimeter, also noch ein Versuch … und dieses Mal klappt es tatsächlich – die Flasche ist auf und der Sekt schießt im hohen Bogen heraus. Schnell die Gläser gefüllt und auf eine wundervolle Zeit auf Burg Bernstein angestoßen. Das war witzig und hat mir richtig Spaß gemacht, auch wenn mir zuerst ein wenig mulmig war, mit diesem riesigen Schwert in der Hand herumzufuchteln … ganz schön abenteuerlich, so ein Burgleben.

Kulinarischer Hochgenuss bei Kerzenschein und im Ambiente des alten Rittersaales von Burg Bernstein - unvergesslich! ©entdecker-greise.de
Kulinarischer Hochgenuss bei Kerzenschein und im Ambiente des alten Rittersaales von Burg Bernstein – unvergesslich! ©entdecker-greise.de

Dann geht’s wieder in den Rittersaal, wo die Tische bereits herrlich eingedeckt sind und wir, nun bei Kerzenschein, unser Abendmenü genießen. Romantischer könnte es einfach gar nicht sein. Es könnte aber auch nicht friedlicher sein. Ich genieße jede Sekunde in dieser wundervollen Atmosphäre. Das Essen, von der Hausherrin selbst zubereitet, schmeckt hervorragend und auch auf meine Wünsche vegetarisch zu essen, ist man problemlos eingegangen. Zum Essen werden edle Weine gereicht und wir verbringen einen herrlichen Abend, den wir ein wenig später noch bei einem Glas Rotwein, im Kaminzimmer ausklingen lassen.

Den Abend gemütlich am Kaminfeuer mit einem Glas Rotwein ausklingen lassen - Lebensqualität pur! ©entdecker-greise.de
Den Abend gemütlich am Kaminfeuer mit einem Glas Rotwein ausklingen lassen – Lebensqualität pur! ©entdecker-greise.de

Hier kann man vor dem prasselnden Kaminfeuer die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren lassen und sich der Einzigartigkeit dieses so besonderen Ortes bewusst werden. Gemeinsam sitzen wir um das Feuer und genießen Ambiente und Konstellation dieser Gesellschaft. Für mich ein wirklich wundervolles und ganz besonderes Erlebnis.

Abendstimmung auf Burg Bernstein - was für ein Geschenk ©entdecker-greise.de
Abendstimmung auf Burg Bernstein – was für ein Geschenk ©entdecker-greise.de

Die Zimmer
Insgesamt elf an der Zahl, sind diese alle in einem anderen Stil eingerichtet. Allen gemein ist ihre Ursprünglichkeit und Authentizität. So kann man auch nicht sagen, dieses oder jenes Zimmer ist schöner oder weniger schön. Alle sind unterschiedlich und alle auf ihre Art einzigartig und wunderschön. Modernen Schnickschnack wie Fernseher oder Telefonanschluss sucht man hier vergebens, stattdessen findet man wunderschöne alte Möbel, Gemälde und einen herrlichen Ausblick in den Burggarten. Für mich ein ganz besonderes Highlight ist die Beheizung der Räume, mit wunderschönen alten Kachelöfen, die vom Personal angefeuert werden. Die Zimmer sind nicht abschließbar, das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, unterstützt aber auch noch einmal die familiäre Atmosphäre, die sich bei so viel Gastfreundlichkeit unweigerlich einstellt. Dafür hat man, wie es in alten Burgzeiten wohl so üblich war Doppeltüren und so schlafe ich hier trotz fehlendem Zimmerschlüssel mit einem sicheren Gefühl. 😉

Traditioneller Kachelofen statt moderne Ölheizungsanlag - Authentizität auf Burg Bernstein ©entdecker-greise.de
Traditioneller Kachelofen statt moderne Ölheizungsanlag – Authentizität auf Burg Bernstein ©entdecker-greise.de

Die Burg
Großen Wert legt man hier auf Ursprünglichkeit und Authentizität, bei höchstem Komfort und Qualität. Luxus bedeutet hier ein ruhige Wohlfühlatmosphäre zu genießen, mit ursprünglicher Gemütlichkeit und viel familiärer Gastfreundlichkeit.
Das Essen ist regional, saisonal und sehr hochwertig, weil frisch und sorgfältig zubereitet. Achtsamkeit ist ein Begriff, der mir in Zusammenhang mit Burg Bernstein immer wieder in den Sinn kommt. Alles hier zielt auf diese hohe Kunst des Lebens und Erlebens ab, sowohl bei den Gastgebern als auch zwangsläufig bei den Gästen. Denn ohne all die ablenkenden Kleinigkeiten des gewöhnlichen Alltagslebens, wie Lärm, Hektik, mediale Dauerberieselung u.v.m. gelingt es wesentlich einfacher, sich selbst und den umgebenden Dingen gegenüber wieder achtsam zu sein. Und schließlich ist Achtsamkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen zu wahrem Genuss. Das gilt natürlich für das Essen ebenso wie für das Ambiente und die Gesellschaft. Dieser Grundvoraussetzung wird hier in vielfältiger Art und Weise Rechnung getragen, sodass der Aufenthalt auf dieser Burg zwangsläufig zu einem genussvollen Erlebnis werden muss.

Auch der Burggarten lädt zum verweilen ein - Burg Bernstein ©entdecker-greise.de
Auch der Burggarten lädt zum verweilen ein – Burg Bernstein ©entdecker-greise.de

Die Umgebung
Die Burg liegt auf einer kleinen Anhöhe, umgeben von herrlichster Natur. Man verlässt die Straße und fahrt über einen kleinen Schotterweg die Burgeinfahrt hinauf. Bereits hier hat man das Gefühl, in eine vollkommen andere Welt einzutauchen, abseits vom „gewöhnlichen Leben“ voller Trubel und Geschäftigkeit. Wer entschleunigen möchte, ist hier also genau richtig. Doch auch sportlich Ambitionierte und Genussreisende kommen an diesem Ort auf ihre Kosten. Von Wanderreiten über Motorradfahren und natürlich Wandern ist hier alles möglich. Ebenso wie der Genuss der herrlichen Küche oder erlesenen Weine.
Ich persönlich habe den Aufenthalt auf Burg Bernstein als ein sehr außergewöhnliches und wunderschönes Erlebnis empfunden. Gerne möchte ich einmal wiederkommen und die Zeit hier für ein paar Tage anhalten, um Abstand zu nehmen vom Alltäglichen und mich dem Wesentlichen wieder anzunähern. Für mich ein Prozess, der mich mein ganzes Leben begleitet und dem ich hin und wieder, vor allem aber immer wieder Zeit einräumen möchte. Auf Burg Bernstein habe ich genau dafür einen wunderbaren Raum gefunden.

Die Aussicht von Burg Bernstein genießen und einfach mal die Seele baumeln lassen - sicherlich auch etwas für gestresste Manager und andere Leistungsträger ©entdecker-greise.de
Die Aussicht von Burg Bernstein genießen und einfach mal die Seele baumeln lassen – sicherlich auch etwas für gestresste Manager und andere Leistungsträger ©entdecker-greise.de

Wer gerne noch mehr über das Burgenland und das, was es hier zu entdecken gibt erfahren möchte, dem möchte ich noch die folgenden Artikel ans Herz legen:
1. (M)eine Reise ins Burgenland
2. Die Lebensgeschichte des Künstlers Otto Potsch, erzählt durch seinen Sohn Niko Potsch
3. Stadt Schlaining – Entwicklung von der ehemaligen Wehrfeste zur internationalen Friedensburg Schlaining
4. Grusel-Dinner und Dracula-Theater auf Burg Lockenhaus
5. Eine E-bike-Erlebnis-Tour mit Martin Ochsenhofer von Fox Tours – das Burgenland von seiner spaßig – sportlichen Seite
6. Freilichtmuseum Ensemble Geresdorf – Einblicke in das bäuerliche Leben des Burgenlandes
Und natürlich gibt es auch hier tolle Erlebnisberichte über das Burgenland:

Bei Elena von Creativelena, bei Tanja von Wellness-Bummler, bei Angelika Mandler von Wieder Unterwegs und bei Milos Luxus-Lupe viel Spaß beim Entdecken!

Hinweis: Ich durfte das Burgenland aufgrund einer Einladung von Burgenland Tourismus kennenlernen. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich bedanken!

Ähnliche Beiträge

5 Kommentare

    1. Ja, es war wirklich wieder eine tolle Reise. Das Burgenland kann ich jedem Naturliebhaber empfehlen und auf Burg Bernstein zu nächtigen ist nochmal ein ganz besonderes Highlight!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert