Pfälzer Höhenweg Etappe 1 – von Winnweiler nach Dannenfels
17 km sind für unsere erste Etappe auf dem Pfälzer Höhenweg veranschlagt, das hört sich nach einer gemütlichen kleinen Wanderung an. Wie es sich tatsächlich anfühlt, 17 km auf dem Pfälzer Höhenweg zu wandern und was wir alles erleben, möchte ich Euch hier berichten …
Nach einem tollen und ausgiebigen Frühstück im Hotel Klostermühle starten wir in Winnweiler unsere erste Etappe auf dem Pfälzer Höhenweg. Und als wäre es eine Vorwarnung, geht es erst einmal steil bergauf zur Kreuzkapelle. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick über Winnweiler und weit über das Pfälzer Land. Zum Glück wird mir gleich hier bewusst, dass ich mit dem Genießen dieser wirklich wundervollen Landschaft auch immer ein gutes Alibi habe, nach einem derartigen Aufstieg etwas länger zu verweilen – zumindest so lange, bis sich meine Atmung wieder normalisiert hat. 😉
Nach einer Weile wandern wir also weiter und genießen, die Sonne, die abwechslungsreiche Streckenführung und die herrliche Landschaft um uns herum. Immer wieder kommen wir zu wunderschönen Aussichtspunkten, an denen wir herrliche Weitblicke genießen können. So nehmen wir das Auf und Ab des Weges eigentlich zunächst auch gar nicht so wahr.
Doch irgendwann um die Mittagszeit erreichen wir die Bergbau Erlebniswelt bei Imsbach und ich spüre, wie meine Energie deutlich nachlässt. Aber zum Glück haben wir ja gerade einen Ort erreicht, der quasi dazu einlädt, eine kleine Rast einzulegen. Und so machen wir es uns vor dem Eingang eines Bergbaustollens gemütlich, um unser Lunchpakte näher in Augenschein zu nehmen. 😉
In der Pfalz hat der Bergbau übrigens eine lange Tradition. Die unterschiedlichsten Rohstoffe wurden hier über viele Jahre hinweg abgebaut. Die Bergbau Erlebniswelt berichtet über diese jahrtausendalte Geschichte. So kann man beispielsweise in der Grube Maria an der einen Seite in den Berg hineinspazieren, diesen durchwandern und an der anderen Seite wieder herausspazieren. Coole Idee, doch leider ist dies nur am Wochenende oder auf Anfrage möglich! In der Grube Maria wurde einstmals Eisenerz auf zwei Ebenen (Sohlen) abgebaut. Die untere Ebene bildet den 250 m langen Hauptstollen und die etwa 15 m oberhalb liegende Ebene die zweite Sohle.
Nachdem wir einen guten Teil unseres Proviants verzehrt haben, ziehen wir weiter. Vorbei am Eisernen Tor und der Weißen Grube, wieder ein Stollensystem, das besichtig werden kann. Kuper-, Silber- und Kobalterz wurde hier abgebaut. Wenn wir zu Beginn unserer Etappe dachten, die Anstiege seien steil, so habe ich den Eindruck, dass jetzt nochmal eins draufgelegt wird. Wir schauen uns noch einmal die Wanderkarte an und werfen dabei ein besonderes Augenmerk auf das Höhenprofil. Plötzlich muss ich laut anfangen zu lachen und Sarah guckt mich vollkommen irritiert an. „Dem Himmel so nahe!“, sage ich immer noch lachend. „Wie?“, fragt Sarah. „Na das Motto des Pfälzer Höhenweges lautet: der Pfälzer Höhenweg – Dem Himmel so nahe! Hätte mir das vielleicht was sagen sollen?“ … Ich denke schon, denn wir sind dem Himmel hier nicht nur wegen der fantastischen Aussicht und der Natureindrücke nahe, sondern vor allem auch deswegen, weil wir immer wieder hoch wandern – dem Himmel entgegen! Ich schmeiß mich weg, vor Lachen, denn darüber habe ich mir vorher tatsächlich keine Gedanken gemacht und nun muss auch Sarah herzlich lachen!
Wir wandern weiter und genießen die wunderbaren Aussichten, die wechselnden Baumbestände und Eindrücke. Immer wenn wir in der Ferne einen Berg sehen fragt Sarah: „Müssen wir da noch rauf?“ Ich gucke sie immer nur an und muss lachen! „Ich denke schon.“ Und so geht es weiter bergauf und bergab durch die herrliche Pfälzer Höhenlandschaft. Wir genießen den Weg und mir wird immer wieder bewusst, wie glücklich mich dieses Naturerlebnis tatsächlich macht. Trotz der Anstrengungen, die damit verbunden sind, vielleicht sogar gerade deswegen. Wir jammern und scherzen, irgendwann fällt uns eine Komikerin ein und Sarahs Frage „Müssen wir da noch rauf?“ wird zu einem Running Gag für uns. Ich finde ja das Jammern gehört auch so ein bisschen zum Wandern, denn je mehr man unterwegs jammert, umso größer ist die anschließende Freude, das Ziel zu erreichen!
So ist es auch bei dieser Etappe. Irgendwann erreichen wir nach 17 erwanderten Kilometern und 719 überwundenen Höhenmetern (!) Dannenfels und sind überglücklich und superstolz, dass wir diese herrliche, wenn auch anstrengende Etappe erwandert haben. Dieses Glücksgefühl muss natürlich erst einmal begossen werden und das tun wir mit einem Sekt im Landhotel Berg, unserer Unterkunft für die kommende Nacht.
Ich bedanke mich bei Pfalz Touristik e. V. für die Einladung und dieses unvergessliche Erlebnis und Euch wünsche Euch viel Spaß beim Nachwandern!
Wollt Ihr wissen, wie es weitergeht? Dann schaut doch einfach hier nach:
Coming soon!
Und das ist bisher passiert:
hmm, der Weg ist anstrengend das kann ich bestätigen. Bin ihn am 16.04. ebenfalls gelaufen. Die anstrengungen werden wie ihr ja auch erlebt und geschrieben habt, allerdings auch entsprechend belohnt. Meine Erwartungen in punkto Vielfalt auf, und an der Strecke, die Wegeführung und das ganze sonstige drumherum wurden übertroffen.
Hallo zusammen,
ein echt schöner Artikel. Ich bin in der Nähe (Kaiserslautern) aufgewachsen und hatte den Pfälzer Höhenweg so gar nicht auf dem Schirm. Sollte das vielleicht mal angehen, wenn ich wieder im Lande bin 🙂
Keine Panik!
Alise
Dieses Jahr stehen bei mir sicherlich auch wieder einige Wanderungen auf dem Plan – vor allem weil ich ja nun wieder mit einem jungen Hund unterwegs bin! Ich freue mich schon darauf und werde auf jeden Fall davon berichten! LG Monika