BERLIN Satirisches Reisegepäck
Rezension zum Berlin Reiseführer „Satirisches Reisegepäck“ von Tilman Birr, erschienen im Michael Müller Verlag.
BERLIN Satirisches Reisegepäck
Mal Lust auf einen ganz anderen Reiseführer? Dann solltet Ihr Euch das „Satirische Reisegepäck“ von Tilman Birr, erschienen im Michael Müller Verlag, auf gar keinen Fall entgehen lassen!
128 Seiten. ISBN 978-3-95654-248-0. 12,90 Euro.
Über den Autor …
Tillman Birr ist äußerst vielseitig und begeistert als Kabarettist, Liedermacher und wie hier im „Satirischen Reisegepäck“, als Autor. In seinem eher außergewöhnlichen Berlin-Reiseführer bringt er dem Leser „sein“ Berlin näher, das er in den 15 Jahren, in denen er dort lebt, merklich lieb gewonnen hat. Berlintypische Eigenheiten beschreibt er schwungvoll und ohne Schnörkel. – Soll der Leser doch selbst entscheiden ob er diese nun liebenswert oder eher schräg findet …
Aufbau des Buches …
Vorwort
Mein Block – Die Berliner und ihr Stadtteilpatriotismus
Why do Burgers suddenly appear? – Berliner Fastfood
Zweierlei Friedrichshain
Ach, die Neu, Neu, Neunzigerjahre (Mitte)
Hidden Track: Friedrichshagen
Der Späti
Gab`s doch früher nicht! – Wer ist schuld an der Gentrifidingsbums?
Beware of pickpockets! And police officers – Ein Lehrstück für Touristen
Versteckte Orte
Kreuzberger Parallelgesellschaften
Kleine Geschichten des Tempelhofer Felds
Dit janz normale Leben – Spandau
„Wer bestellt zwee Herrnjedeck und trinkste alleene? Icke“
Abschied Berlin Style
Glossar
Fotonachweis Impressum
Ausgewählte Inhalte …
Im ersten Kapitel beschreibt Tillman Birr Berlins Stadtteilpatriotismus und stellt diesen als Version des bayrischen >>Mir san mir<< oder >>Dahoam is`dahoam<< dar. Herrlich (!!!), besonders weil er dabei gleichermaßen >>Sido und Konsorten<< mit den >>Grainauer Heimatbuben<< oder dem >>Trio Alpenglühn<< vergleicht und vorschlägt diese nun auch im Musikantenstadl auftreten zu lassen. 🙂
Im nächsten Artikel geht es um die Berliner Fastfoodkultur und um die Frage, ob man hierbei eigentlich überhaupt noch von Kultur reden kann?! Aussagen wie „der heutige Großstadtdöner ist der fleischgewordene Puffbesuch“ wechseln sich ab, mit der Hoffnungsbotschaft „es gibt durchaus (noch) Hoffnung im Berliner Fastfood“. Am Ende des Kapitels gibt es natürlich auch „Insider-Tipps“ mit „guten Adressen“, bei denen man sich ohne Reue für das nächste Berlin-Kapitel stärken kann. 🙂
Besonders gut gefallen hat mir auch die „Kleine Geschichte des Tempelhofer Felds“. Hier spannt Tilman Birr einen kapriziösen Bogen von Kohlköpfen zu Soldaten, über fluguntaugliche Fluggeräte bis hin zum Militär- und Zivilflughafen, der dann nach seiner Schließung als Park wieder auflebt und zu einem Ort avanciert, an dem man „die Stadt ein bisschen von sich abfallen lassen kann“. Die Beschreibungen bleiben spannend, witzig und immer wieder überraschend! Dieser Reiseführer macht Spaß, von der ersten bis zur letzen Seite und die Realsatire von Timlan Birr fordert gleichermaßen zum Schmunzeln, wie zum Nachdenken auf.
Tauglichkeit für potenzielle Leser …
Mir persönlich hat der satirische Reiseführer extrem gut gefallen. Ich „kenne“ Berlin bereits von einigen Stippvisiten und freue mich nun darauf, die Seite(n) von Berlin kennenzulernen, die Tilman Birr in seinem Reiseführer hier so charmant beschrieben hat. Er verdeutlicht wie kein anderer die Vielfältigkeit Berlins, die es überall zu entdecken gilt.
Somit eignet sich das „Satirische Reiegepäck Berlin“ sowohl für Reisende, die Berlin zum ersten Mal besuchen, als auch für solche, die Berlin schon von unzähligen Besuchen und Reisen kennen und sich immer schon dachten, dass es eigentlich doch ganz anders ist, als es so auf den ersten Blick daherkommt.
Tillman Birr beschreibt „sein“ Berlin äußerst authentisch und dabei auf so liebenswerte Art und Weise, dass man gleich die Koffer packen und mitten ins Berliner Leben springen möchte. Noch lieber würde man sich gleich mit Birr in irgendeiner Berliner Kneipe verabreden, ein Bier mit ihm trinken, um dann gemeinsam mit ihm um die Häuser zu ziehen. Die Stadt mit seinen Augen kennenzulernen scheint vielversprechend und so herrlich anders, als dies bei „herkömmlichen“ Reiseführern der Fall sein dürfte. … Also auf ein neues Berlin-Abenteuer mit dem Insider Tilman Birr.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und natürlich dabei Berlin zu entdecken!
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