Radtour auf dem Rhein Radweg – zwischen Köln und Bonn
Auf dem Rhein Radweg zu radeln ist Genussradeln pur. Die Distanz zwischen Köln und Bonn eignet sich mit ihren ca. 30 Kilometern pro Strecke wunderbar für eine gemütliche Radtour am Sonntagnachmittag oder auch mal abends, nach Feierabend. Wer es sportlich angehen möchte, der radelt beide Strecken. Für alle die es gemütlicher angehen möchten bieten sich mit der Deutschen Bahn oder der Köln Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft ebenso spannende wie genussvolle Möglichkeiten, die Radstrecke zu verkürzen.
Start- und Endpunkte der Tour ist jeweils der Hauptbahnhof. Von wo aus man startet, bleibt jedem selbst überlassen. Da mit den Regionalzügen der Deutschen Bahn oder mit der Köln Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft die Fahrradmitnahme problemlos möglich ist, kann man entweder zu Beginn der Strecke in die jeweils andere Stadt fahren oder am Ende.
Wer von Köln aus startet (von hier aus werde ich die Route beschreiben) der sollte unserem schönen Kölner Dom unbedingt einen Besuch abstatten. Bei schönem Wetter empfiehlt sich eine Turmbesteigung, denn der Blick über die Stadt ist einfach atemberaubend. Wer hingegen von Bonn aus startet, der sollte vielleicht der Museumsmeile einen kleinen Besuch abstatten, denn die Bundesstadt am Rhein hat kulturell so einiges zu bieten.
Der Rheinradweg führt mit einer kleinen Ausnahme in Wesseling permanent am Rheinufer entlang. Die Impressionen, die sich hier während der Radtour bieten, sind einfach atemberaubend schön.
Hierzu ein Zitat über den Rhein, das mir besonder gut gefallen hat: „Der Rhein ist schnell wie die Rhône, breit wie die Loire, in Felsen gebettet wie die Maas, gewunden wie die Seine, klar und grün wie die Somme, geschichtsreich wie der Tiber, königlich wie die Donau, geheimnisvoll wie der Nil, von Gold schimmernd wie ein Strom Amerikas, von Fabeln und Fantomen begleitet wie ein Fluss Asiens.“ (Victor Hugo)
Vom Hauptbahnhof startend radelt man runter zur Rheinpromenade, der man linke Hand folgt, bis nach Bonn. In Köln radelt man zunächst durch die schöne Altstadt mit ihren bunten Häusern, tausenden verlockenden Einkehrmöglichkeiten und dem ebenso bunten Treiben in den Gassen.
Weiter geht es unter der Deutzer Brücke her, wo auch schon bald das Schokoladenmuseum und der Rheinauhafen folgen, mit seinen imposanten Gebäuden wie den Kranhäusern, dem Kap am Südkai, dem „Siebengebirge“ und vielen anderen historischen wie architektonischen Highlights.
Auch hier lohnt natürlich ein kleiner Abstecher, denn der Rheinauhafen ist wirklich wunderschön und wieder laden viele, direkt am Rhein gelegene Gaststätten zum Verweilen ein.
Wenn wir den Rheinauhafen hinter uns lassen, schließen sich schon bald Rodenkirchen und Sürth an. Zwei wunderschöne Stadtteile Kölns, die das Weiterfahren nicht unbedingt erleichtern.
Nette kleine Häuschen, mit Blick auf den Rhein, gemütliche Ausflugslokale, Bootshäuser, von denen wohl das bekannteste die „Alte Liebe“ sein dürfte und ein wundervoller Panoramablick auf Köln und seine Rheinbrücken machen den Abschied von Köln deutlich schwer.
Doch eigentlich gibt es keinen Grund traurig zu sein. Gleich schließt sich ein wunderschönes Stück neu angelegten Radweges an, direkt am Rheinufer, aber von wunderschönen Bäumen und saftigen Wiesen gesäumt. Es ist fast schon ein wenig verwunderlich, hier soviel schöne Natur gleich neben einer so großen Stadt wie Köln zu finden. Idylle pur und hier sollte man dann tatsächlich wieder einmal auf einer der Ruhebänke innehalten, den Proviantbeutel öffnen und ein kleines Picknick, mit Blick auf den ruhig dahinfließenden Rhein genießen.
Nachdem man so noch ein paar Kilometer entspannt und genussvoll weiterradeln kann, folgt leider (ich kann es nicht anders zum Ausdruck bingen) ein regelrechter Schock, beim Erreichen von Wesseling. Um die Sache noch schlimmer zu machen, muss man hier dann auch das Rheinufer verlassen und tatsächlich durch diesen sicherlich hässlichsten Ort (jedenfalls ist das mein Empfinden) am Rhein radeln. Hier hilft nur – Augen zu und durch und die Nase sollte man sich dabei am Besten auch gleich noch irgendwie zuhalten.
Nachdem Wesseling im wahrsten Sinne des Wortes überwunden ist und der Pulsschlag sich angesichts soviel Hässlichkeit langsam wieder normalisiert, kann man zurück am Rheinufer wieder den Fluss mit all seiner Schönheit und fast schon majestätischen Ruhe genießen.
Die ersten Blicke auf das Siebengebirge werden frei und der Rhein Radweg zeigt sich wieder in all seiner Pracht. Was ich vorher gar nicht wusste, dass hier auch der Jakobsweg weite Strecken des Radweges mitläuft. Überall entdecke ich die kleinen blauen Hinweisschilder mit der gelben Jakobsmuschel.
Langsam werden die ersten Vororte von Bonn sichtbar und auch der Blick auf das Siebengebirge wird deutlicher. Bei Bonn Graurheindorf gibt es einen wunderschönen kleinen Ausleger des Rheins, indem kleine Boote liegen. Wieder locken erste Ausflugslokale zur Rast. Bei Mondorf begeistert mich die im Stil von Naiver Kunst bemalte Fähre, die von dem Künstler Josef Hawle bemalt wurde. Irgendwie vermittelt diese für mich noch ein Stückchen mehr Urlaubsfeeling! 🙂
Weiter geht es nun ins Zentrum von Bonn, mit seinem herrlichen Makrtplatz, der beschaulichen Fußgängerzone und der Museumsinsel in greifbarer Nähe (3 Km).
Die hier beschriebene Radtour zwischen Köln und Bonn beläuft sich auf ungefähr 30 km. Insgesamt umfasst der Rhein Radweg 1233 km von der Quelle bis zu seiner Mündung.
Mit diesem Beitrag nehme ich an der Stadt, Land, Fluss – XXL Runde von Ferngeweht teil, wo es zu allen Buchstaben tolle Beiträge gibt.
Weitere Radtourenvorschläge von mir findet Ihr hier:
Abenteuerroute durch das bergische Mittelgebirge – Genussradeln Rund um Remscheid
Wie immer wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Nachradeln und Selbstentdecken!
Eure Monika von Entdecker(g)reise – Ü40 Reisen & (Er)lebe(n)
… und älter werden kann ich später noch!
Schön, dass auch mal Flüsse genauer unter die Lupe genommen werden!
Hach, da muss ich auch noch mal langradeln, ist schon so lange her. Danke für den schönen Beitrag zum Stadt-Land-Fluss-Projekt!
Vielen Dank das ich dabei sein durfte liebe Sabine! LG Monika
Toller Artikel. Bisher kenne ich nur das letzte Stück vom Rheinradweg. Den Rest will ich unbedingt auch noch radeln, zumindest Teile davon. Aber dann natürlich in die andere Richtung nach Holland 😉
LG Simone
Vielen Dank! 🙂 Und wie geasgt, erinner mich daran, dass ich Dir die B&B Adresse rausuche – das war echt schön und da kannst Du Dich dann richtig verwöhnen lassen. Das war ein ganz nettes Ehepaar. Liebe Grüße Monika
Ach wie schön! Ich glaube, ich muss so langsam mal mein Fahrrad aus dem Winterschlaf wecken 🙂
Viele Grüße
Christina
Ja das war wirklich eine schöne Tour und ideal zum Einsteigen, in die Fahrradsaison!
Wünsche Dir viel Spaß bei Deinen Touren! Monika
Das Zitat von Victor Hugo finde ich toll! Ich bin ebenfalls am Rheinradweg geradelt und zwar das erste Stück vom Oberalppass bis zum Rheinfall in Schaffhausen. Es war eine super Reise mit vielen Eindrücken. Bei mir war der Rhein noch ein kleines Bächlein. Hoffentlich schaffe ich noch weitere Strecken, vorgenommen habe ich es mir…
Liebe Gudrun,
der Text von Victor Hugo hat mir auch so gut gefallen, denn er macht deutlich, dass wir die tollsten Erlebnisse wirklich gleich vor unserer Haustüre haben können. Natürlich ist es ebenso faszinierend in fremde Länder zu reisen, neue Kulturen kennenzulernen und die Welt zu entdecken. Aber es gibt eben auch das Paradies gleich vor der eigenen Haustüre und auch das sollte man kennen und genießen …
Hach, der wunderschöne Rhein, der durch meine Heimatstadt fließt 🙂 Toller Beitrag über den Fluss der Flüsse *hehe* oder zumindest der meistbesungene Fluss, wenn ich an die ganzen Karnevalslieder denke 🙂
Viele Grüße
Maria
Am Dienstag starte ich diese Tour, danke für die inspirierende Beschreibung. Allerdings bin ich der Meinung, dass sich da ein Fehler eingeschlichen hat. Die Rede ist vom hässlichen Rodenkirchen …..Zitat:
„Nachdem Rodenkirchen im wahrsten Sinne des Wortes überwunden ist und der Pulsschlag sich angesichts soviel Hässlichkeit langsam wieder normalisiert….“ Gemeint ist doch Wesseling ! Rodenkirchen ist absolut bezaubernd, da hab ich Mal gewohnt
Ja, vielen Dank für Deinen Hinweis, Du hast natürlich vollkommen Recht! Redenkirchen ist wunderschöne, aber Wesseling … omg 🙂
danke fuer Deinen Bericht!
Vor 30 Jahren bin ich von Koblenz nach Stuttgart geradelt in 5 Tagen, aber jetzt sind meine Moeglichkeiten eher ein bisschen beschraenkt (das Aelterwerden hat leider nicht gewartet): Moechte gerne Mitte Feb von Koeln nach Bonn-BG fahren – aber Dein Abschnitt ueber Wesseling schreckt mich ja fast ein bisschen ab… Wichtiger wohl dich, dass ich noch ein bisschen trainiere und die Symptome von hip tendonitis mich nicht abschrecken lasse: Wenn ich erstmal auf den Rad sitze, ust die Bewegung ja nur heilsam. Werde wieder berichten:-)