Normandie – Küstenregion, verträumte Dörfer und Frankreichs wilder Norden

Für mich persönlich steht die Normandie ja für die wilde und (vom Tourismus noch weitestgehend) unbezwungene Seite Frankreichs. Ein wahres Abenteuerland – aber genau so mag ich es eben. Strände, bei denen man das Gefühl hat, sie just in diesem Moment als Erster entdeckt zu haben. Schroffe Klippen, auf denen immer eine kühle Brise Wind auf der Haut zu spüren ist. Und ein hügeliges Hinterland, mit verträumten und ursprünglichen Dörfern, wie es vielfältiger und abwechslungsreicher kaum sein könnte.

Genau das ist die Normandie und meine Liebe zu diesem Teil Frankreichs ist nach wie vor ungebrochen, obwohl wir nun schon so oft dort waren. Am liebsten würde ich jetzt gleich meine sieben Sachen wieder packen und losfahren … der Küste entgegen, meinen Kopf in den Wind halten und an den spektakulären Steilküsten die Brandung bestaunen.

Der Brandung trotzen an der Küste der Normandie ©entdecker-greise.de
Der Brandung trotzen an der Küste der Normandie ©entdecker-greise.de

 

Die Normandie - wild und romantisch ©entdcker-greise.de
Die Normandie – wild und romantisch ©entdcker-greise.de

Zu welcher Jahreszeit man die Normandie bereist ist im Grunde zweitrangig. Wir waren im Sommer dort, im Herbst und im Frühjahr und konnten diesem Teil Frankreichs zu jeder Jahreszeit etwas abgewinnen. Die Menschen dort – so jedenfalls ist unsere Erfahrung, sind immer freundlich und überaus hilfsbereit. Da wir in Frankreich in der Regel mit dem Wohnmobil unterwegs sind, haben wir immer schöne (und kostenfreie) Plätze zum Übernachten gefunden und auch hier die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Franzosen kennenlernen dürfen. Hinsichtlich des Wetters kennen wir ja alle den Guten alten Spruch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.“ Na ja, jedenfalls, wenn man der Pubertät entwachsen ist, denn während dieser Zeit ist ja bekanntlich immer das Wetter unpassend und ganz sicher niemals das schicke Top, bei gefühlten minus dreizehn Grad 😉

Entdeckung in der Normandie ©entdecker-greise.de
Entdeckung in der Normandie ©entdecker-greise.de
Abenteuer erleben in der Normandie ©entdecker-greise.de
Abenteuer erleben in der Normandie ©entdecker-greise.de

Man kann übrigens in der Normandie hervorragend zwischen Küste und Hinterland wechseln und somit noch mehr Abwechslung in die Reise bringen. Ein kleiner Insider-Tipp sei an dieser Stelle verraten, je kleiner die zu befahrende Straße, desto lohnender die zu erreichenden Dörfer und / oder Küstenabschnitte! 😉

Je kleiner die Wege ... ©entdecker-greise.de
Je kleiner die Wege … ©entdecker-greise.de
Abendstimmung an der Cote d Opale ©entdecker-greise.de
Abendstimmung an der Cote d Opale ©entdecker-greise.de

Das ist übrigens der Hauptgrund, warum ich bei der Anschaffung eines Wohnmobils immer zu einem möglichst kleinen Modell raten würde. Denn hieraus ergibt sich ganz einfach eine natürliche Auslese. Wer mit einem riesigen Raumschiff unterwegs ist, der kann zwar darin Nachlaufen spielen, wird jedoch niemals die kleinen abgeschiedenen und von vielen, im wahrsten Sinne des Wortes, noch unentdeckten Schönheiten eines Landes entdecken können und das ist doch der eigentliche Grund des Reisens, oder?! Emi von Downgrade Deluxe hat genau diesen Gedanken übrigens, mit den Worten von Erich Fromm, ganz treffend auf den Punkt gebracht: „Haben oder Sein?“ Wobei man Fromms Gedanken hier gut und gerne bis zum (gar nicht bitteren) Ende denken kann, denn wer mehr „Ist“ und weniger „Hat“, der wiederum gewinnt doch letztlich unvergleichbar mehr, oder nicht? 😉

Die wilde Küste der Normandie ©entdecker-greise.de
Die wilde Küste der Normandie ©entdecker-greise.de

Nun aber zurück zur wildromantischen Landschaft der Normandie. Die Küstenstraße führt quasi von Dunkerque bis nach Le Havre und ich vermag nicht zu sagen, welcher Abschnitt mir hiervon am besten gefallen hätte. Wie bereits erwähnt, haben wir die von uns befahrenen Straßen immer so klein wie möglich gewählt und dabei wundervolle kleine Orte, aber auch kleine einsame Strandabschnitte entdeckt, an denen wir nicht selten vollkommen alleine waren. Einfach herrlich, wobei ich Le Havre selbst nichts abgewinnen kann, aber ich bin eben auch mehr für die Gebiete „abseits der Zivilisation“ zu begeistern.

In Boulogne sur Mer findet mittwochs und samstags morgens ein großer Markt statt und man kann in den Fischhallen fangfrischen Fisch und vielerlei andere Meeresfrüchte erwerben. An der Küste, die über 600 km lang ist, sind wirklich alle Orte sehenswert: Mers le Bains, Le Tréport, Criel sur Mer, Dieppe, Varengeville sur Mer, um nur einige zu nennen.

Küstenorte der Normandie ©entdecker-greise.de
Küstenorte der Normandie ©entdecker-greise.de
Hinterlandentdeckungen in der Normandie ©entdecker-greise.de
Hinterlandentdeckungen in der Normandie ©entdecker-greise.de

Ganz bekannt ist natürlich Etrat, mit seiner grandiosen Steilküste, die in einem Abschnitt einem Torbogen ähnelt. Zwischen Le Tréport und Le Havre liegt die Alabasterküste, mit ihren wunderschönen Kiesstränden und beeindruckenden, bis zu 120 m hohen Kreidefelsen. Doch wie gesagt lohnen sich auch immer wieder Abstecher ins nahgelegene Hinterland. So haben wir beispielsweise durch einen dieser Abstecher eine wunderschöne kleine und urige Brasserie gefunden, in der man hervorragend und wirklich günstig essen konnte. Wir kamen uns vor, wie Entdecker … die Frankreich wirklich hautnah erleben durften. So ursprünglich, wie es eben nur möglich ist, wenn man sich abseits der Haupttouristenrouten bewegt.

Brasserie im Hinterland der Normandie ©entdecker-greise.de
Brasserie im Hinterland der Normandie ©entdecker-greise.de
Steinstrand an der Alabasterküste ©entdecker-greise.de
Steinstrand an der Alabasterküste ©entdecker-greise.de

 

Was bleibt mir hier noch hinzuzufügen. Schaut es Euch an und erlebt es selbst! Frankreich ist nicht nur ein Land, es ist auch ein Lebensgefühl. Doch letztlich, so glaube ich, trifft das wohl auf jedes Land zu. Also berichtige ich, Frankreich ist für mich ein Lebensgefühl, das mir sehr liegt und falls ich einmal länger in einem anderen Land leben werde, steht Frankreich sicherlich ganz oben auf meiner Liste.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken!

 

Mehr Normandie-Impressionen findet Ihr hier, bei YouTube:

Und falls Ihr Lust habt, noch andere „Ecken“ in Frankreich kennenzulernen, so findet Ihr hier noch weitere Artikel:

 

 

 

 

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10 Kommentare

  1. Dein wunderschöner Artikel macht wirklich Lust auf Frankreich. Ganz besonders da ich diese Ecke noch garnicht kenne und auch in den Genuss eine Reise per Wohnmobil durchzuführen noch nicht kam.

    Danke für die kreative Inspiration.

    Viele Grüße vom kleinen, grünen Reiseblogger

    1. Vielen Dank! Frankreich und dort ganz spreziell die Normandie ist wirklich genial mit dem Wohnmobil. Man kann praktisch überall übernachten, individueller geht es kaum noch. Viele Grüße zurück :-)!!!

  2. Le Havre hat mich persönlich auch nicht besonders beeindruckt, die ganzen Blockhäuser sind doch arg deprimierend…Aber ein Artikel über die Normadie und kein Wort über Mont Saint-Michel? Ich weiß, es ist die Hauptouristenattraktion, aber dennoch einen Besuch wert, finde ich…

  3. Grüne, weite Landschaften, Küste und mineralische Winde könnten nicht schöner sein. Dazu fehlt eigentlich nur noch ein guter roter Wein mit Käse, natürlich aus dem Süden Frankreichs. Ein sehr gelungener Artikel!

    Herzliche Grüsse
    Daniela

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